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Neue Blickwinkel
Foto: Volker Beushausen

Neue Blickwinkel

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Peter Hesse

Um die Waltroper Szene mit neuen Impulsen aus Musik, Workshops und Malerei zu beleben, haben sich neun Subkultur-Aktivisten zusammengeschlossen.

Sie heißen Lynn, Kalli, Michael, Melanie, Hen-Suk, Robert, Typ, Ludger und Gacky und sie treffen sich regelmäßig, um ihre Themen zu besprechen: Bei dieser Initiative sollen kreative und unkonventionelle Ideen wachsen und gedeihen. Jeder kann mitmachen und darf  sich hier frei und kreativ ausleben, ohne irgendeinen Erfolgsdruck zu verspüren. Die Stimmung ist gut beim gemischten Kollektiv, es gibt Kaffee und Käsekuchen. Mit „Kulturkraftwerk Waltrop“ steht der Name fest – und die ersten Aktionen sind schon gelaufen.

Die Band „Frankensteins Ballett“ spielte im Februar eine Art Wohnzimmerkonzert in einem ehemaligen Ladenlokal in Waltrop an der Riphausstraße 19 – und das sorgte für einen stimmungsvollen Abend. „Wir wollen uns engagieren und an das anknüpfen, wofür die Musikszene der Stadt in den 1980er und 1990er Jahren stand“, sagt die Musikerin Lynn. Damals gab es das Big Store Label, die im Bereich Indie- und Gitarrenrock vielen Bands unter die Arme griffen, vor allem den aus Waltrop stammenden Local Heroes Ferryboat Bill und Well! Well! Well!.

Wie Lynn erklärt, steht für das neunköpfige Team natürlich die Musik im Vordergrund: „Wir möchten mit dem Kulturkraftwerk eine regelmäßige Konzertreihe auf die Beine stellen und wollen hier Band- Sessions veranstalten, zu der jeder kommen kann, der mal eine Runde spielen möchte.“

Im Kollektiv den Standort stärken

Die ersten Kontakte sind schon geknüpft, wie sie ergänzt: „Es gibt in Waltrop den Musiker Stefan Kullick, der früher bei der Band Sons of Jim Wayne spielte. Der hat mit Sicherheit das umfangreichste Archiv mit Musik aus unserer Stadt. Wir wollen im April mit ihm zusammen eine Ausstellung auf die Beine stellen. ,,Wir wollen mit alten Konzertplakaten dekorieren – und dazu wird er dann Musik auflegen.“

In den Räumlichkeiten an der Riphausstraße/Ecke Margaretenstraße ist alles da: es gibt eine gemütliche Sitzecke, vom Banjo bis zum Schlagzeug sehr viele Musikinstrumente und fast unzählige Regalmeter an Schallplatten. „Die meisten gehören Michael. Er fährt im Sommer viel mit seinem Wohnmobil auf Märkte und Festivals, wo er dann Schallplatten verkauft“, erklärt Melanie. Sie selber hat ein Herz für bunte Aquarell- und Acryl-Farben, sie malt Bilder und will hier unter dem Motto „Pottgepinsel“ im Mai einen Malkurs in der Werkstatt anbieten.

„Natürlich ist es uns wichtig, dass wir hier ein bisschen bekannter werden – und innerhalb der Stadt sichtbarer werden. Wir sind sehr ambitioniert und wollen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln“, sagt Lynn. Ihre Kollegin Hen-Suk ergänzt: „Wir wollen die Möglichkeit bieten, hier jemanden zu treffen, mit dem man Kontakte knüpfen kann.

Die Atmosphäre soll nett sein, so dass man schnell ins Gespräch kommt.“ Das Beste aus Café, Proberaum, Kulturzentrum, Workshop-Treff und Mal-Atelier möchte das Kulturkraftwerk in sich vereinen. Oder wie Michael sagt: „Wir sind vielleicht Grenzgänger, aber auf keinen Fall Ausgrenzer.“ Ein guter Slogan, der diesem Subkultur-Hotspot hoffentlich viele schöne Momente bescheren wird. 

 

Info
Kulturkraftwerk


Waltrop

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