Lange hat er in der Restaurierungswerkstatt gestanden, nun kehrt er an seinen Originalstandort im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zurück.
Lange hat er in der Restaurierungswerkstatt gestanden, nun kehrt er an seinen Originalstandort im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zurück: Am Montag (27.10.) wird der Adler wieder am Oberhaupt des Schiffshebewerks Henrichenburg angebracht. Sofern das Wetter mitspielt, wird an der Unterführung der Straße Am Hebewerk am Vormittag ein Autokran aufgebaut, der das Glashäuschen mit dem Wappentier zurück an seinen Standort auf der Galerie des Oberhaupts schweben lässt.
Hintergrund
Zum Bauschmuck des Schiffshebewerks Henrichenburg gehörte ab 1899 ein großer preußischer Adler aus Bronze, der mitten zwischen den Oberhaupttürmen installiert war. Er markierte das Bauwerk schon von weitem als staatliches Prestige-Projekt, das die preußischen Provinzen Westfalen und Hannover verband. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde das Wappen abgebaut und eingeschmolzen. Als der LWL das Schiffshebewerk Henrichenburg übernahm, um es in ein Museum umzuwandeln, entschied er sich, den Bauschmuck zu rekonstruieren. Die Paderborner Firma Ochsenfarth fertigte 1986 nach dem alten Vorbild einen neuen Adler an, diesmal aus Epoxidharz statt aus Bronze. Er wurde an dem verglasten Haus befestigt, in dem sich der Elektromotor für die Hebung der Tore am Oberhaupt befand.
Über drei Jahrzehnte war diese Skulptur der Witterung ausgesetzt. Durch die Sonneneinstrahlung wurde die Oberfläche porös, sodass sich Frostschäden entwickelten und Flechten ansetzten. Außerdem drohte die verrostete Aufhängung, mit der der Adler am Bauwerk befestigt war, zu brechen. Die Restaurator:innen der LWL-Museen für Industriekultur nahmen daher 2020 das Wappen mitsamt dem Gehäuse ab und brachten es nach Dortmund in ihre Werkstatt auf der Zeche Zollern. Dort wurde der Adler gründlich gereinigt. Alle Fehlstellen wurden in langwieriger Arbeit ausgekittet sowie eine neue Grundierung, Lackierung und Vergoldung aufgebracht. Im letzten Schritt wurde die Aufhängung überarbeitet, damit das Wappen auch die nächsten 30 Jahre wieder sicher am Hebewerk thronen kann.
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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